Jazzkonzert zu Epiphanias
Epiphaniaskonzert
Ein etwas anderes Epiphaniaskonzert mit dem „Moditional Jazz Trio“
Seit ein paar Monaten hat die Kirchengemeinde Kirberg-Ohren mit Tim Jungmann einen neuen Organisten und der kann nicht nur Kirchenlieder und traditionelle Orgelmusik sondern ist auch intensiv im Bereich Jazz unterwegs. Einen kleinen Eindruck davon bekam man bereits bei seinem Orgelkonzert im November.
Zum traditionellen Epiphaniaskonzert in der Kirberger Kirche war er mit seinem Jazztrio gekommen. Dazu gehören außer ihm selbst, diesmal ausschließlich am E-Piano, Thomas Bailey am Bass und Carlo Rieger an den Drums. Die drei sehr jungen Musiker - Jungmann und Rieger studieren an der Akademie für Jazz und Popularmusik „Frankfurter Musikwerkstatt“, Bailey ist sogar noch Schüler, Mitglied des Landesjugendjazzorchester und im PreCollege des Frankfurter Konservatoriums – verstehen ihr Handwerk ausgezeichnet. Mit Können und Leidenschaft interpretierten sie Jazzstandards aus den 1930er bis 1950er Jahren, aber auch zwei eigene Kompositionen von Tim Jungmann. Die virtuosen Klavierlinien und cleveren Harmonien begeisterten dabei ebenso wie die soft blubbernden Bassmelodien und das groovig-lässige Schlagzeug
Schon beim ersten Titel „Almost like being in love“, einem Standard aus den 40er Jahren von Alan Jay Lerner verbreiteten die Drei gute Stimmung in der Kirche, die solche Klänge wohl auch noch nicht oft gehört hat. Auch das Jazz Tune „Ascaro“, von Tim Jungmann im Rahmen eines Studienprojekts komponiert, kam gut an. Begeisterung lösten auch so bekannte Stücke wie die gefühlvolle Ballade „How high the moon“, die durch Benny Goodman berühmt wurde, oder „My romance“ von Richard Rodgers aus. Viel Applaus gab es für Duke Ellingtons „Take the A Train und „Wave“, ursprünglich ein Bossa Nova von Carlos Jobim. Letzteres hörte man vorallem bei den Bass-Soli. Überall im Publikum sah man Füße wippen und Hände dezent den Rhythmus mit snappen. Dass ein paar echte Jazzfans und Kenner in der Kirche waren, zeigte sich beim Zwischenapplaus für die verschiedenen Soli. Mit dem flotten „Harry’s Theme“, einer Komposition von Tim Jungmann , die er einem anderen im Wortsinn großartigen Jazzer vor dem Herrn, nämlich Dekanatskantor Harald Opitz gewidmet hat, endete das Konzert.
Für die geistlichen Impulse war Pfarrerin Tanja Konter zuständig. In einer Ansprache nahm sie Bezug auf das Licht, dem die Weisen bis zum Stall in Bethlehem gefolgt waren und wünschte allen für das neue Jahr einen guten Weg. Wichtig dabei sei, gemeinsam unterwegs zu sein, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn es vieler kleiner Schritte bedarf, und den hellen Stern als Orientierung zu begreifen. Mit Vater Unser und Segen beendete sie den Abend, dann gab es gewissermaßen als Auszug nochmal ein flottes Jazzstück „On Green Dolphin Street“.
Ein tolles Konzert, das die Besucher beschwingten Schrittes in den Abend entließ.